Donnerstag, 2. März 2017

Der erste Fünftausender

Der bisherige "Spass" war vorbei, heute stand mit der Besteigung des Cerro Manquilizani die erste richtige Bergtour an.

Ein Fahrer brachte uns zum Startpunkt auf der Passhöhe "El Cumbre", die bereits 4700 m hoch liegt und somit fast 500 m höher als unsere bisherigen Maximalhöhen. Bei ständigem Nieselregen ging es über einen durchweichten Fahrweg stetig bergauf. An einer Linkskurve ging unser Weg dann als schmaler, kaum zu erkennender Trampelpfad weiter. Trotz der Höhe kamen wir gut voran, der Boden bestand meist aus kleinen Schieferplättchen. Nach ca. einer Stunde Marsch hatten wir die Schneegrenze erreicht und der unangenehme Teil des Wegs begann. Während sich der Nieselregen in Graupe verwandelte, galt es nun kleinere Schneeflächen zwischen den Schieferabschnitten zu überqueren. Nach uns nach wurden die Schneeflächen prozentual immer mehr, bis der Schnee im letzten Abschnitt der Route durchgängig war (nasser Pappschnee, ca. 30 cm hoch).
Die anderen der Gruppe kamen im Schnee gut voran, ich hatte meine Probleme. Wir liefen zwar in einer Spur hintereinander, aber bei den vorderen Drei hielt offenbar der Schnee, aber ich rutschte bei jedem zweiten oder dritten Schritt nach hinten weg. Gut, ich bin zwar 20 kg schwerer als die anderen, aber ich vermute dennoch dass ich irgendeine falsche Gehtechnik habe. Auf dieser Etappe war ich zum ersten Mal froh, Wanderstöcke dabei zu haben, bei diesem rutschigen und steilen Gelände sind sie eine außerordentliche Hilfe.

Irgendwann war ich auch endlich oben angekommen, wo die anderen schon auf mich warteten, und es gab Handschlag und "Beweisphoto". Laut Openstreetmap waren wir nun 5324 m hoch, mein erster Fünftausender war bezwungen! Vielleich hätte man eine schöne Aussicht gehabt, aber leider war es nur neblig bei ständigem Graupeln, so dass wir nach kurzer Pause wieder zurück gingen.

Der Abstieg führte über die gleiche Route wie der Aufstieg, nur dass inzwischen bis hinab zum Cumbre alles leicht weiß bedeckt war. Ich kam mit dem Schnee bergab sehr gut zurecht, kein Vergleich zum Aufstieg, auch wenn ich das Tempo der anderen nicht ganz mithalten konnte. Aber auch auf ebenen Abschnitten waren sie schneller, ich habe wohl ein langsameres Grundtempo (was ich dann aber über viele Stunden beibehalten könnte, habe ich letztes Jahr erst auf dem Camino de Santiago getestet).

Ein Ausfall ist bei dieser Tour leider auch zu vermelden. Mein schönes iPhone 6s, das ich in der Hosentasche hatte, hat so viel Feuchtigkeit abbekommen, dass nun das Display ständig Störung und Helligkeitsschwankungen hat. Ich hoffe, dass sich das wieder entschärft wenn es weiter trocknet!

Nachtrag: laut Christian waren wir nicht auf dem Cerro Manquilizani, sondern direkt daneben auf dem Cerro Saturno. Der ist zwar nicht ganz so hoch, aber auch knapp über 5000 m, von daher passt die Überschrift noch...

1 Kommentar:

  1. Wenn das derselbe Cumbre-Pass ist, über den wir damals Richtung Coroico gefahren sind, dann kann ich mir das Wetter schon vorstellen. Damals hing da oben ja auch so eine dunkelgraue Wolkensuppe.

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