Sonntag, 26. Februar 2017

Zur Muela de Diablo

Heute stand unsere erste Bergwanderung an, zur Felszacke "Muela de Diablo" (Backenzahn des Teufels). Um 9 Uhr holte uns der Reiseveranstalter Thomas Wilken persönlich im Hotel ab, zu dritt würden wir diese erste Tour bestreiten (andere Teilnehmer stoßen in den nächsten Tagen erst zur Gruppe). Zunächst fuhren wir zu seinem Haus (passenderweise gleich in der Nähe der Muela) und holten seine Frau ab, die dann das Auto auch wieder mitnahm, nachdem sie uns am Startpunkt der Tour abgesetzt hatte (keiner läßt dort freiwillig sein Auto unbewacht ein paar Stunden lang stehen).

Der Aufstieg führte zunächst durch Ausläufer der Südstadt, mit ärmlichen Hütten und vielen frei herumlaufenden Hunden, die aber in der Regel nur neugierig und nicht aggressiv sind. Nachdem wir die Siedlungen auf steilen Schotterwegen hinter uns gelassen hatten, ging es auf kleinen Trampelpfaden stetig weiter bergauf. Hier mußte ich schon ein paar Mal das Tempo der beiden bremsen, weil ich mit dem Luftholen nicht hinterher kam, und wenn ich versuchte tiefer zu atmen gab es immer Hustenanfälle. Hier merkte ich ganz deutlich die Folgen der Bronchitis, die mich schon beim Vorbereiten vom Konditionstraining abhielt. Aber ich darf ja nicht jammern, denn wie sagt die beste aller Ehefrauen immer so schön treffend: "jammere nicht, du machst das freiwillig und zahlt sogar noch Geld dafür". Wo sie Recht hat, hat sie Recht! Auch wenn das beim Anstieg nicht weiterhilft...
 Zu Beginn des Aufstiegs hat einen schönen Panormablick auf die Südstadt von La Paz.

 In dieser Region gibt es riesige Erdpyramiden, die wirklich mur aus erodierter Erde bestehen und dementsprechend gelegentlich kollabieren.

Das Ziel ist in Sicht!

 Die Muela aus der Nähe, die kleinen farbigen Punkte mitten im Fels sind Thomas und Mathias beim Abstieg vom Sattel.


Blick von oben in die Erosionszone.

Nach langem Aufstieg kamen wir endlich am Fuß des eigentlichen Felsgebildes an. Thomas und Mathias sind direkt weiter um dort noch hinaufzuklettern, ich folgte ihnen die ersten Meter und brach dann ab, da es konditionell keinen Sinn machte. Ich habe dann lieber am Fuß des Felsens gewartet, bis sie wieder zurückkamen. Auf dem Rückweg gingen wir eine alternative Route, die uns nahe an die ganzen Erdpyramiden heranführte. Auf halber Strecke begann es leicht zu tröpfeln, ein paar Minuten später war daraus ein Platzregen mit Gewitter geworden. Dieser Regen begleitete uns dann, bis wir wieder zurück in der Zivilisation waren, und auf den steilen Schotterpisten mußten wir ständig über irgendwelche Sturzbäche, die sich gebildet hatten.

Eigentlich hatten wir geplant, nach dem Wandern zusammen Mittag zu essen, aber da wir alle klatschnass waren sind wir dann stattdessen ins Hotel, um mit trockener Kleidung und heißen Duschen wieder aufzutauen

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