Freitag, 24. Februar 2017

Anreise nach La Paz

Die Anreise hat gut geklappt, alles verlief ohne Verspätungen oder sonstige Probleme. Das einzige generelle Problem ist die Reisedauer an sich, insgesamt 35 Stunden sind ziemlich anstrengend!

Von Limburg aus ging es erst mal mit dem ICE zum Flughafen Frankfurt, das sind nur 20 min. Fahrt und man kommt direkt an den Terminals an, echt praktisch! Die Strecke bis Madrid war die anstrengendste, ich hätte nie gedacht dass es Flieger gibt mit noch engeren Sitzreihen als Ferienflieger. Aber die Iberia hat es geschafft, und so saß ich mit beiden Knien am Vordersitz eingeklemmt und konnte mich kaum rühren.

In Madrid gab es 2 Stunden Aufenthalt, was aber gut war, denn man musste zum Weiterflug das Terminal wechseln, was dort locker mal eine halbe Stunde Zeitaufwand bedeutet. Zur Belohnung gab es dafür einen Airbus A340-600 mit ausreichend Platz und gutem Infotainmentprogramm (z.B. aktuelle Kinofilme, TV-Serien, Musik usw.). Aussen gab es leider nichts zu sehen, wie schon auf der ersten Teilstrecke gab es überall nur geschlossene Wolkendecken (und immer wieder mal Turbulenzen). Nach 12 Stunden Flugzeit kamen wir in Lima um 19 Uhr Ortszeit an, nun galt es 10 Stunden Zeit totzuschlagen bis zum nächsten Check-In. Ich habe mir dazu eine ruhige Ecke gesucht und versucht auf den Bänken zu schlafen. Hat aber leider nur sehr eingeschränkt geklappt, da doch immer wieder Störungen kamen (insbesondere 2 Kinder aus Ecuador, die mit ihrer Mutter genau neben mir saßen und aufgedreht waren wie nach mehreren Tassen Kaffee: ständig standen sie vor mir mit "was liest Du da?", "was sind das für Schuhe?" (Wanderstiefel) usw., zum Glück kam nach einer Stunde ihr Check-In...). Da das mit dem Schlafen ohnehin nicht klappte (insgesamt vielleicht 30 Minuten geschafft) habe ich die restliche Zeit dann meinen Ebook-Reader lesend verbracht.

Zum moralischen Ausgleich zur langen Wartezeit war der letzte Teilflug von Lima nach La Paz traumhaft: ich hatte einen Fensterplatz, neben mir der Platz blieb frei, und gerade als wir über den Titicacasee flogen riss die Wolkendecke auf, und ich hatte freien Blick auf Copacabana sowie kurz danach noch auf die Fährverbindung, die uns 2014 schon so fasziniert hatte.


Unser Tourveranstalter hatte einen Fahrer organisiert, der mich vom Flughafen zum Hotel brachte. Das war auch noch mal ein Erlebnis für sich, sich mit Hupen durch die Staus zu kämpfen. Wobei die Hupe nicht aggressiv wie bei uns verwendet wird, sondern eher in Form von "hallo, ich stehe neben oder hinter Dir, bitte nicht übersehen". In den Strassen hier herrscht gerade Hochbetrieb wegen Karneval, überall Marktstände mit Kostümen und Zubehör (vor allem Böller!).

Nach dem Einchecken im Hotel wollte ich gerade unter die Dusche springen, als es an der Tür klopfte. Mathias (ohne Doppel-"t") stand davor, ein weiterer Tourteilnehmer, der ebenfalls schon einen Tag vorher angereist war. Zusammen sind wir nachmittags losgezogen, zuerst zum Geldautomat und dann weiter zum Mittagessen. Statt in die Touri-Restaurants sind wir in einen einheimischen Imbiss in einer Nebenstraße und zahlten für 3 Teller Essen und eine große Flasche Cola zusammen gerade mal umgerechnet 5 Eur! Nach dem Essen sind wir noch ein wenig ziel- und planlos durch die Sträßchen gebummelt und haben am Hexenmarkt ("Mercado de Brujas") noch mal in einem versteckten Cafe Pause gemacht. Ich gönnte mir einen Mate de Coca (Coca-Tee) gegen die Kopfschmerzen, die mich (wohl wegen der Kombi aus großer Höhe und Schlafmangel) plagten, er half aber nicht wirklich. Abends bin ich dann auch im Hotel geblieben, während Mathias nochmal los zog für ein Abendessen.

Morgen wollen wir noch weiter die Stadt anschauen und auch mal die Seilbahn ausprobieren, bevor dann am Sonntag das eigentliche Wandern beginnt...

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